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Mähroboter für Hanglagen - Tipps für den Kauf

13.12.2022
Hanglagen und Steigungen stellen für Mähroboter eine besondere Herausforderung dar. Wir haben Kauftipps für einen geeigneten Mähroboter für die Hanglage.

Hanggärten sind optisch sehr reizvoll und bieten eine Vielzahl außergewöhnlicher Gestaltungsoptionen. Gleichzeitig erschwert sich der Arbeitsaufwand bei einigen Tätigkeiten erheblich. Vor allem das Rasenmähen ist mit zunehmender Steigung körperlich eine echte Herausforderung. Schließlich will der Rasenmäher zunächst den Hang hinaufgeschoben werden, um dann nicht versehentlich den Hang hinabzurollen. Hier ist ein nicht unerhebliches Unfallrisiko gegeben. Clever also, einfach den Mähroboter die Arbeit erledigen zu lassen, der mit der Schräglage kaum Mühen hat.


Besonderheiten beim Rasenmähen am Hang


Im Gegensatz zum ebenen Garten lässt sich der Rasenmäher am Hang nicht einfach über die Fläche schieben. Der Einsatz kostet ungleich mehr Kraft. Und auch das Gerät benötigt wesentlich mehr Power – vor allem, wenn die Klingen mehrfach in den unebenen Boden hacken und früher oder später brechen. Über kurz oder lang leiden Motor und Lebensdauer des Gerätes unter der hohen Beanspruchung.


Steigung im Garten berechnen


Damit man weiß, wie groß die Steigung im Garten tatsächlich ist, muss man diese vor dem Kauf eines Rasenmähers natürlich erst einmal berechnen. Das funktioniert mit einem Meterstab ganz gut, den man auf der einen Seite auf eine Länge von 1 m ausklappt und diese Strecke ab dem Beginn der Steigung horizontal zum Boden anhebt – gerade so weit, bis das Ende des Zollstocks auf den Hang trifft. Den ermittelten Abstand zum ebenen Boden kann man nun einfach mit einem zweiten Meterstab messen.

Ermittelt man hier z. B. 35 cm, so entspricht das einer Steigung von 35%. Die Angabe gilt es dann noch in den Steigungswinkel umzurechnen. Das erfolgt nicht proportional, sondern ist etwas komplexer. Für Rasenmäher und -roboter relevante sind z. B. folgende Umrechnungen:

10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% 50% 55% 60% 100%
5,7° 8,5° 11,3° 14,0° 16,7° 19,3° 21,8° 24,2° 26,6° 28,8° 31,0° 45,0°



Genauer geht es natürlich mit zusätzlichen Wasserwaagen, Laser und einem Bandmaß.
Vorsicht ist beim Verlegen des Begrenzungsdrahtes geboten. Die angegebene Maximalsteigung darf am Kabel oft nur etwa die Hälfte betragen (Herstellerangaben beachten).

EIN MÄHROBOTER ALS IDEALE LÖSUNG FÜR DAS RASENMÄHEN AM HANG

Mähroboter sind eigentlich die ideale Lösung für das Mähen in Hanglagen. Im Vergleich zu einem Benzinmäher, der selbst mit einem automatischen Antrieb einen erheblichen Kraftaufwand am Hang erfordert und stets mit einer Unfallgefahr einhergeht, erledigt der Mähroboter die Arbeit autark und schließt jedes Verletzungsrisiko aus.

Die Geräte schaffen in der Regel Schrägen von bis zu 45°. Grundsätzlich gibt es Herstellerangaben, die darüber Aufschluss geben, wie sich ein spezieller Antrieb auch für den Hang eignet. Das Verlegen des Begrenzungsdrahtes bzw. die Nutzung von Modellen mit Sensoren erfolgt wie bei jedem anderen Gerät auch am Rand der Rasenfläche entlang.

Eine Besonderheit der Geräte ist oft aber die Radstellung. Die Antriebsräder sind für gewöhnlich größer und ermöglichen so eine bessere Kraftübertragung und steigern die Bodenhaftung am Untergrund. Einige Anbieter bieten zusätzliche Spikes oder Traktionsräder an, deren Profil auch bei nassem Gras einen optimalen Grip bietet.

Weitere Vorteile von Mährobotern

Mähroboter sind nicht nur in Hanglagen äußerst praktisch. Die cleveren Gartenhelfer mähen den Rasen vollautomatisch und reduzieren durch das Mulchen gleichzeitig den Aufwand für das Düngen. Der Rasen ist bei frei wählbaren Mähzeiten stets perfekt gepflegt und gut versorgt.

Dabei arbeiten die Geräte deutlich leiser als elektrische oder benzinbetriebene Rasenmäher und schrecken damit weniger Tiere auf. Auch die Nachbarn werden die geringere Geräuschentwicklung zu schätzen wissen.

Erforderlich ist dabei lediglich die einmalige Installation von einem Begrenzungsdraht (sofern das Gerät nicht über einen Grassensor verfügt). Im Betrieb zeichnen sich Rasenroboter dann durch eine hohe Sicherheit, nützliche Steuerungsfunktionen per App oder eine geringe Wartungsintensität aus.

KAUFKRITERIEN FÜR MÄHROBOTER FÜR HANGLAGEN

Damit Mähroboter am Hang gute Dienste leisten, kommt es zunächst auf die Steigungsfähigkeit an. Diese sollte die Steigung des eigenen Gartens natürlich nicht unterschreiten. Ist diese ermittelt, spielen weitere Kriterien eine Rolle, damit der Mähroboter am Hang perfekte Schnittergebnisse erzielen kann.

Traktionsräder sorgen für den optimalen Grip

Zum einen verfügen Mähroboter für Hanglagen in der Regel nicht nur über drei Räder, sondern haben mit dem vierten Rad eine besonders gute Bodenhaftung. Auch die Größe der Räder entscheidet über die Kippsicherheit des Geräts, sodass diese bei Mährobotern für Hanglagen meist etwas ausgeprägter ist. Eine grobstollige Bereifung sorgt zudem bei nassem Wetter für den nötigen Grip und verhindert, dass der Mähroboter in der Schräglage ins Rutschen gerät. Sind diese nicht im Lieferumfang enthalten, gibt es besondere Bereifungen oder Spikes vielfach als Sonderzubehör, das die Funktionalität des Mähroboters optional erweitert.

Die nötige Power am Hang

Das Mähen eines Hangs ist mit einem höheren Energiebedarf verbunden. Der Motor benötigt eine größere Leistung und ist dementsprechend auch lauter als ein Modell, das nur für ebene Rasenflächen ausgelegt ist. Achten Sie beim Kauf daher auch auf die Angabe der Lautstärke in dB. Bei empfindlichen Nachbarn empfiehlt sich durchaus ein Mähroboter mit bis zu 60 dB.

Der höhere Energiebedarf führt allerdings im Vergleich zu einer geringeren Flächenleistung, da der Mähroboter häufiger die Ladestation ansteuern muss.

Wer sich einen Mähroboter an schafft und einige Steigungen in seinem Garten hat, tut daher gut daran, einen Puffer zwischen Rasenfläche und empfohlener Flächenleistung einzuplanen. Auch sollte die Akkuleistung des Mähroboters möglichst groß sein und eine starke Ladekapazität aufweisen.

Mähroboter mit Allradantrieb

Analog zu Fahrzeugen gibt es auch Mähroboter mit einem Allradantrieb – wenngleich die meisten Modelle mit einem Heckantrieb ausgestattet sind. Diese bewältigen auch größere Steigungen mühelos. Allerdings eignen sie sich nicht immer, wenn der Mähroboter an einer steilen Stelle wenden muss. Hier empfiehlt sich eher ein Modell mit Frontantrieb, das sich durch eine größere Wendigkeit auszeichnet. Allerdings benötigen ohnehin viele Mähroboter eine Auslaufzone mit einem Gefälle von maximal 15 Prozent, um problemlos wenden zu können.

Neigungssensoren

Einige Mähroboter sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, die das jeweilige Gefälle messen. Wird eine Steigung zu groß, wendet das Gerät und fährt den Hang nicht weiter hinauf.

Umgekehrt sollte das Gerät auch über ein gutes Bremsverhalten verfügen, um am Ende einer Abfahrt rasch die Geschwindigkeit zu reduzieren, sodass insgesamt eine Software hilfreich ist, die intelligent auf Steigungen reagiert.

Die Kosten für den Mähroboter

Da Mähroboter für Hanglagen einen durchschnittlich stärkeren Motor erfordern, ist der Preis im Vergleich zu Modellen für ebene Flächen auch etwas höher. Dafür können Sie sicher sein, dass das Gerät mit der Steigung mühelos fertig wird und den Rasen hier genauso akkurat und sauber wie in der Ebene schneidet.

Weitere Kaufkriterien für Mähroboter

Wie auch für Mähroboter im ebenen Gelände spielen weitere Kriterien eine Rolle bei der Kaufentscheidung.

  • Unterschiedliche Schnittstufen sorgen für maximale Flexibilität auf Zier- und Sportrasen oder Wachstumsphasen und den trockenen Sommermonaten.
  • Einige Mähroboter lassen sich besonders einfach über eine App steuern und programmieren. Bei der Ausstattung mit einem GSM-Modul ist das sogar ortsunabhängig aus dem Urlaub möglich.
  • Nicht jeder Mähroboter ist gleichermaßen regenfest. Achten Sie daher beim Kauf auf die Schutzklasse, wenn das Gerät unabhängig von der Wetterlage zum Einsatz kommen soll.

Hersteller geben die maximale Flächenleistung ausgehend davon an, dass der Mähroboter täglich zwischen 12 und 24 Stunden im Einsatz ist (die Berechnungsgrundlage unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller). Möchten Sie Pausenzeiten einlegen, empfiehlt sich entweder die konkrete Berechnung der nötigen Flächenleistung bei den Wunsch-Einsatzzeiten oder aber das ausreichende Einplanen eines Puffers. Das ist vor allem an Steigungen wichtig, da diese die Flächenleistung deutlich reduzieren können.

ALTERNATIVE ZU MÄHROBOTERN AM HANG

Wer sich keinen Mähroboter anschaffen kann oder möchte, hat immer noch einige Alternativen an.

  • Ein Handmäher verfügt über ein geringeres Gewicht als Rasenmäher mit einem Antrieb, was die Arbeit teilweise erheblich vereinfacht.
  • Motorsensen eignen sich weniger für Zierrasen mit niedrigen Schnitthöhen, sind aber ansonsten auch wesentlich handlicher als ein klassischer Rasenmäher.
  • Bei Benzinmähern sollten die Ventile des Motors oben liegen (OHV), damit Ventile und Kolben auch von oben geschmiert werden können, ohne dass Öl bei einem starken Gefälle verläuft. Bei Gefällen von mehr als etwa 10-15° sind dabei die 2-Takt-Motoren gegenüber den 4-Taktern im Vorteil.
  • Akkumäher sind leichter als Benzinmäher, verfügen oft aber nicht über einen Radantrieb, der die Bedienung etwas erschwert. Für alle geschobenen Rasenmäher gilt dabei das Mähen quer zum Hang. Das reduziert das Unfallrisiko durch einen Rasenmäher, der ungewollt den Hang hinabrollt.

Eine hervorragende Lösung stellen auch Rasentraktoren bei Steigungen von bis zu 15-20° dar. Die Geräte verfügen über ausreichend Power, um auch in Schräglagen zu mähen, wobei man im Gegensatz zu einem Rasenmäher stets darauf achten muss, dass man nicht quer zum Hang mäht, um ein versehentliches Umkippen des Traktors zu vermeiden. Allerdings bleibt der Betrieb auf große und sehr große Gärten beschränkt.

Hang umgestalten

Wem das regelmäßige Mähen zu viel Aufwand bedeutet, kann seinen Garten auch einfach umgestalten. Auch ohne Rasenfläche lassen sich ansprechende Hanglagen mit Steinmauern, Treppen und Beeten gestalten, bei denen ein Rasenmäher vollkommen überflüssig ist. Das macht zunächst zwar etwas Arbeit, dafür spart man später viel Zeit beim Mähen ein.

Auch eine Blumenwiese eignet sich hervorragend für Hanglagen. Die ist nicht nur bienenfreundlich, sondern reduziert auch den Aufwand für das Mähen. Wiesen geben sich im Gegensatz zum Rasen mit etwa zwei Schnitten im Jahr zufrieden. Hier bieten sich dann auch eher Motorsensen oder Balkenmäher an.

MÄHEN AM HANG EINSETZEN – DAS IST ZU BEACHTEN

Vor allem bei Hanglagen spielt die aktuelle Bodenbeschaffenheit eine wichtige Rolle für die Traktion des Mähroboters. Feuchtigkeit führt nicht selten dazu, dass die Räder leichter durchdrehen oder der Mähroboter ins Rutschen gerät. Je steiler der Hang ist, desto wichtiger ist die Wahl eines geeigneten Wetters, um den Mähroboter mähen zu lassen.

Auch Laub kann die Bodenhaftung reduzieren. Vor allem im Herbst ist es daher ratsam, Laub regelmäßig von der Rasenfläche zu entfernen.

Mähroboter sind eine ideale Lösung, um Hanglagen präzise und gleichmäßig zu mähen und das Unfallrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Im Gegensatz zu handgeschobenen Modellen ist wesentlich weniger Kraft zur Bedienung erforderlich. Gegenüber Akku- und Benzinmähern sowie Rasentraktoren haben sie den Vorteil, dass sie auch starkes Gefälle von bis zu 45° mühelos bewältigen, ohne dass sich die Lebensdauer reduziert. Allerdings sollte man beim Kauf durchaus darauf achten, dass das Modell zum Gefälle passt, da nicht alle Mähroboter gleichermaßen geeignet sind.