Immer häufiger sind Mähroboter mit Regensensoren ausgestattet, die dafür sorgen, dass das Gerät bei Regen automatisch zur Ladestation zurückkehrt und seine Fahrt erst fortsetzt, wenn der Niederschlag nachgelassen hat. Doch wie sinnvoll ist eine solche Funktion überhaupt und was bringt sie tatsächlich für einen Mehrwert?
Ein Regensensor erkennt Niederschlag und teilt dem Mähroboter mit, dass er die Ladestation ansteuern und den aktuellen Mähvorgang unterbrechen soll. Hier verweilt das Gerät dann, bis der Regen nachlässt, um die Arbeit dann bei trockenem Wetter fortzusetzen. Regnet es, wenn der Mähroboter mit seiner Arbeit beginnen soll, bleibt er direkt in der Ladestation stehen, bis der Regen nachlässt. Das klingt zunächst äußerst praktisch. Doch wie sinnvoll ist diese Eigenschaft eines ein Mähroboter mit Regensensor tatsächlich?
Man mag vermuten, dass ein Regensensor dazu dient, den Mähroboter vor Regen zu schützen. Das ist jedoch ein weitgehender Trugschluss, denn das Gehäuse eines Mähroboters ist meist durchaus so konzipiert, dass Regen dem Gerät nichts anhaben kann. Moderne Geräte sind sogar so dicht, dass auch die Durchfahrt von Pfützen keinen Schaden anrichten kann.
Der Regensensor bei Mährobotern dient damit also einzig und allein dem Schutz des Rasens. Vor allem ältere Mähroboter mit veralteter Technik wiegen gut und gerne 30 Kilogramm und mehr. Damit tritt eine erhebliche Belastung für den Rasen auf, die sich vor allem bei Nässe bemerkbar macht. Weicht der Boden auf, ist bei einem solchen Schwergewicht das Risiko von Fahrspuren, die den Rasen ruinieren, groß.
Ein weiteres auftretendes Problem ist zudem, dass einige Modelle Probleme damit haben, nasses Gras gleichmäßig zu mähen. Setzen sie ihre Arbeit dennoch bei Regen fort, zeigt sich anschließend unter Umständen ein ungleichmäßiges Schnittbild. Insbesondere an Steigungen kann es dabei zu unschönen Beschädigungen der Grasnarbe kommen.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Räder nicht ausreichend Halt finden und im nassen Untergrund wegrutschen. Auch Wendemanöver können die Grasnarbe beim Durchdrehen der Reifen unnötig belasten.
Insgesamt stellen Hersteller damit sicher, dass der Rasen nur unter optimalen Bedingungen gemäht wird und der Mähroboter mit Regensensor so stets perfekte Schnittergebnisse erzielt.
Die meisten Mähroboter brauchen Regen und gegebenenfalls auch Spritzwasser nicht zu fürchten. Nichtsdestotrotz gibt es Ausnahmen, bei denen sich ein Blick auf die Schutzklasse durchaus lohnt, um Schäden am Gerät zu vermeiden. Die Schutzklasse wird mit der Bezeichnung „IP“ angegeben und enthält hinter den Buchstaben eine oder zwei Ziffern. Die zweite Ziffer gibt dabei den Schutzgrad des Gehäuses gegen Feuchtigkeit und eindringendes Wasser an:
IP-Schutzklassen Übersichtstabelle
Erste Ziffer >
Zweite Ziffer | Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 12 mm) | Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 2,5 mm) | Geschützt gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 1,0 mm) | Geschützt vor Staub in schädigender Menge (staubgeschützt) | Vollständiger Schutz vor Staubeintritt (staubdicht) |
Kein Schutz vor Wasser | IP 20 | IP 30 | IP 40 | IP 50 | IP 60 |
Schutz vor senkrecht fallendem Tropfwasser | IP 21 | IP 31 | IP 41 | IP 51 | IP 61 |
Schutz vor bis zu 15°schräg fallendem Tropfwasser | IP 22 | IP 32 | IP 42 | IP 52 | IP 62 |
Schutz vor Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte | IP 23 | IP 33 | IP 43 | IP 53 | IP 63 |
Geschützt vor allseitigem Spritzwasser | IP 24 | IP 34 | IP 44 | IP 54 | IP 64 |
Geschützt vor Strahlwasser aus beliebigem Winkel | IP 25 | IP 35 | IP 45 | IP 55 | IP 65 |
Geschützt vor starkem Strahlwasser | IP 26 | IP 36 | IP 46 | IP 56 | IP 66 |
Geschützt vor zeitweiligem Untertauchen | IP 27 | IP 37 | IP 47 | IP 57 | IP 67 |
Geschützt vor andauerndem Untertauchen | IP 28 | IP 38 | IP 48 | IP 58 | IP 68 |
Gebräuchliche Schutzarten sind dabei demzufolge beispielsweise:
Natürlich nimmt auch bei aktuellen Mährobotern das Gewicht mit ihrer Größe zu. Allerdings sind die heutzutage verbauten Li-Ionen-Akkus deutlich leichter, weshalb auch der Motor für den Antrieb kleiner ausfallen kann. Insgesamt reduziert sich das Gewicht damit deutlich auf meist unter 15 Kilogramm. Das verringert die genannten Probleme, die durch die Masse des Gerätes auftreten, damit schon im Vorfeld.
Ein Vorteil eines Mähroboters ohne Regensensor ist dabei auch die geringere Flächenleistung, die das Modell mitbringen muss, um die Rasenfläche auch in der vorgesehenen Zeit zu bewältigen. Schließlich brauchen Sie Zwangspausen durch schlechtes Wetter nicht zu berücksichtigen, denn das Gerät mäht bei jeder Wetterlage einfach weiter.
Nicht selten regnet es immer wieder auch mal mehrere Tage am Stück. Mit einem Regensensor ausgestattet würde der Mähroboter seine Fahrt damit tagelang unterbrechen. Das widerspricht jedoch der grundsätzlichen Arbeitsweise des Geräts.
Ein Mähroboter ist darauf ausgelegt, den Rasen mehrere Male pro Woche zu mähen, sodass jedes Mal nur ein sehr kurzer Rasenschnitt anfällt. Dieser landet als Mulch auf dem Rasen und zersetzt sich dort, um als natürlicher Dünger in den Boden zu gelangen.
Bleibt der Rasenschnitt nun aufgrund des Wetters für mehrere Tage aus, wächst das Gras – vor allem auch begünstigt durch den Regen – übermäßig nach. Beim nächsten Rasenschnitt fällt damit ein deutlich längeres Schnittgut an, das unter Umständen nicht mehr schnell genug verrottet, sondern ein Verfilzen des Rasens begünstigt.
Das kann auch optisch ein Problem darstellen, wenn der Mähroboter seine Arbeit mittendrin unterbricht und nur ein Teil der Rasenfläche gemäht wurde, die dann unregelmäßig erscheint.
Und auch abgesehen davon, dass der Rasen durch die fehlende Belüftung unter dem ausbleibenden Schnitt leiden könnte: Für Rasenpflanzen gilt die Ein-Drittel-Regel, da sie durch einen allzu radikalen Rückschnitt geschwächt und anfälliger für Krankheiten werden. Auch das kann sich negativ auf das perfekte Schnittbild auswirken.
Sollte der Rasen dann auch noch zu lang nachgewachsen sein und die maximale Schnitthöhe des Roboters übersteigen, hilft ohnehin nur noch der Griff zum klassischen Rasenmäher.
Natürlich kann ein kurz anhaltender Platzregen ein Grund dafür sein, die Arbeit des Mähroboters für eine kurze Zeit zu unterbrechen. Dank moderner Steuerungsoptionen per App ist das ganz bequem auch vom Sofa aus möglich. Das ist vor allem sinnvoll, wenn es im Garten sehr viele Passagen gibt, die häufige Wendemanöver erfordern, sodass der Boden unter der Dauerbelastung durch die Räder leiden könnte.
Auch die Lautstärke nimmt bei einigen Modellen unter Umständen zu, sodass das Mähen bei Regen eventuell eine zusätzliche Geräuschbelastung darstellt.
Mähroboter, die nicht über spezielle geländegängige Räder verfügen, haben unter Umständen auch Probleme mit größeren Steigungen, an denen eine besondere Rutschgefahr droht, oder auch mit Laub. Mit grobstolligen Geländerädern sollten sich hier allerdings keinerlei Probleme ergeben.
Schließlich kommt es auf die eigene Bequemlichkeit an, ob der Mähroboter bei Regen fahren sollte oder nicht. Nasses Gras neigt eher dazu, an den Rädern und dem Mähdeck zu haften, sodass sich der Reinigungsaufwand eventuell vergrößert. Wer sich daran nicht stört oder direkt zu einem Modell mit automatischem Mulchentferner oder selbstreinigenden Reifen greift, kann seinen Roboter getrost auch bei Regen zur Arbeit schicken. Sind diese praktischen Features nicht vorhanden, empfiehlt sich eine Reinigung direkt nach der Nutzung, sodass die Grasreste nicht antrocknen und verkleben.
Um nicht jedes Mal manuell in die Mähzeiten eingreifen zu müssen, bietet sich ein Mähroboter mit einem Regensensor an, dessen Empfindlichkeit sich einstellen lässt. Damit lässt sich programmieren, dass das Gerät seine Arbeit bei leichtem Regen fortsetzt, die Arbeit bei Platzregen hingegen unterbricht.
Gründe für einen Regensensor | Gründe gegen einen Regensensor |
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Einen wirksamen Schutz des Bodens beim Mähen im Regen bieten zum einen sogenannte Rasenschutzgitter. Dieses schützt den Boden vor Auswaschungen und Schäden. Dabei gibt es sowohl Produkte, die sich auf den bestehenden Rasen aufbringen lassen als auch solche, die eine Neupflanzung des Rasens erfordern. Letztere sind allerdings eher für schwere Geräte nützlich – für den Mähroboter reicht in der Regel die erste Variante aus. Hilfreich sind sie gegebenenfalls an Hanglagen oder in verwinkelten Stellen, die besonders häufig durch den Mähroboter befahren werden.
Damit Mähroboter beim Mähen bei Regen keinen Schaden auf dem Rasen anrichten, empfehlen sich einige Ausstattungsmerkmale:
Prinzipiell ist es möglich, einen Mähroboter nachträglich mit Regensensor auszustatten. Diese sind in der Regel allerdings eher umständlich und wenig praktikabel. Wer also nicht sicher ist, ob es im eigenen Garten zu Problemen kommt, wenn der Roboter bei Regen mäht, sollte direkt im Vorfeld zu einem Mähroboter mit Regensensor greifen. In den meisten Fällen ist das allerdings nicht nötig.
Was früher durchaus sinnvoll war, verliert zunehmend seine Gültigkeit. Moderne Mähroboter benötigen in der Regel keinen Regensensor mehr. Sind die Geräte mit weiteren Merkmalen wie Gelände-Rädern und einem Mulchentferner ausgestattet, spricht absolut nichts dagegen, den Roboter auch bei Regen weiterfahren zu lassen. Zumindest, so lange sich keine stehenden Pfützen auf dem Rasen bilden, denn „unter Wasser“ kann auch das beste Modell am Markt nicht mähen. Wer nicht auf einen Mähroboter mit Regensensor verzichten möchte, wählt am besten ein Gerät, dessen Empfindlichkeit sich einstellen lässt, um die maximale Flexibilität zu erreichen.
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