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Tropen-Feeling - exotische Bepflanzung im Garten

09.08.2019
Tropische Pflanzen verleihen dem eigenen Garten einen extravaganten Look und helfen dabei, das Fernweh zu überwinden, indem sie für etwas Urlaubs-Feeling sorgen. Dabei wachsen die meisten Exoten in hiesigen Gefilden nur im Gewächshaus. Doch es gibt einige Exemplare, die robust genug sind, um auch in Deutschland zu überwintern. Vor allem ältere, gut eingewachsene Pflanzen haben gute Chancen, Frostperioden im deutschen Winter unbeschadet zu überstehen.

Tropische Pflanzen verleihen dem eigenen Garten einen extravaganten Look und helfen dabei, das Fernweh zu überwinden, indem sie für etwas Urlaubs-Feeling sorgen. Dabei wachsen die meisten Exoten in hiesigen Gefilden nur im Gewächshaus. Doch es gibt einige Exemplare, die robust genug sind, um auch in Deutschland zu überwintern. Vor allem ältere, gut eingewachsene Pflanzen haben gute Chancen, Frostperioden im deutschen Winter unbeschadet zu überstehen.


Wüstenpflanzen sind besonders robust


Wüstenpflanzen, die eigentlich in der Steppe Amerikas heimisch sind, überstehen auch größere Temperaturschwankungen und kommen wie im Fall der Agave gleichzeitig auch mit feuchten Böden klar. Der Feigenkaktus hingegen bevorzugt trockene Böden und einen sandigen Boden. Einige Arten von Yucca-Palmen, die großblütige Magnolie oder die japanische Kamelie sind ebenfalls nicht hier heimisch, doch äußerst robust, was die Frostbeständigkeit im Winter angeht.


Auch Pflanzen aus dem Mittelmeerraum sind beliebt


Hanfpalmen kennen aus ihrer Heimat sogar Schneeschichten und eine trockene Winterkälte, sodass deren Überlebenschancen ebenfalls als hoch einzustufen sind. Das Gleiche gilt für Lorbeerbäume, Palmen, Pinien, Olivenbäume und Zypressen, die unter anderem im Mittelmeerraum wachsen. Das ist vielleicht nicht allzu exotisch, außergewöhnlich wirken sie im eigenen Garten allemal.
Seidenakazien sind hingegen zwischen dem Iran bis nach China verbreitet und sorgen allein schon deshalb für ein exotisches Flair im Garten. Genauso wie die Chilenische Araukarie vertragen sich kurzzeitig Temperaturen von bis zu -20°C. Die Japanische Faser-Banane gilt ebenfalls als winterhart. Bei ihr stirbt der oberirdische Teil im Winter zwar ab, der Wurzelballen treibt im Winter jedoch neu aus.


Exotische Früchte sind empfindlicher


Kaum eine exotische Frucht verträgt die frostigen Winter in Deutschland. Entsprechend sind hier etwas mehr Feingefühl und ein Ort zum Überwintern gefragt. Die Anforderungen an einen solchen reichen von der richtigen Luftfeuchtigkeit über Wärme und Licht, sodass der kühle Keller keineswegs geeignet ist.

Und doch: Einen Versuch ist der Anbau exotischer Früchte dennoch wert. Vielversprechend ist hier zum Beispiel die Physalis, deren Anbaugebiete von den Anden über Asien und die USA bis nach Südfrankreich reichen. Im Garten braucht die Pflanze einen sonnigen und warmen Platz bei regelmäßiger Bewässerung. Da sie bis zu zwei Meter hoch werden kann, sollte das Pflanzgefäß zehn Liter oder mehr fassen.
Und auch Feigen sind immer wieder beliebte Exoten. Frostharte Sorten überstehen Temperaturen von bis zu -15°C. Um sicherzugehen hilft ein zusätzlicher Schutz mit Matten und Zweigen.

Kiwis hingegen sind Rankpflanzen, die an einer Pergola oder Wand emporwachsen. Geeignet sind hier windgeschützte Orte, die warm sind und eine geringe Spätfrostgefahr bergen. Die meisten Kiwisorten sind keine Selbstbestäuber und benötigen daher noch eine zweite Pflanze, damit später auch wirklich Früchte gedeihen.
Die Früchte der Bitterorange machen ihrem Namen alle Ehre. Trotzdem ist die bis zu -25°C frostharte Zitruspflanze definitiv ein Blickfang im Garten.


Standorte für exotische Pflanzen im Garten


Exotische Pflanzen sind auf Lichtintensität und -menge ihrer Heimatländer eingestellt, sodass ihr Stoffwechsel durch das örtliche Klima empfindlich beeinträchtigt ist. Schließlich liegt die auftreffende Sonnenstrahlung am Äquator etwa um das Dreifache höher als hierzulande. Grundsätzlich setzt allen tropischen Pflanzen die Nässe im Winter zu.

Ein gut durchlässiger Boden verhindert hier die Bildung von Staunässe. Auch starke Temperaturschwankungen machen den Exemplaren zu schaffen. Geeignet sind also windgeschützte Orte an Hauswänden. Eine dicke Laubschicht schützt im Winter die empfindlichen Wurzeln vor Frost und Nässe.

Wie hoch die Überlebenschancen einer Pflanze sind, kannst du ganz einfach anhand der USDA-Winterhärtezonen ermitteln. Kennst du deine Zone kannst du beim Kauf nachfragen, in welche Kategorie der Exot eingestuft wurde. Gibt es von einer Gattung nur teilweise winterharte Arten, entscheidet der botanische Name.


Winterschutz anbringen


Grundsätzlich gilt: Alle Jungpflanzen sollten zuerst in einem Topf heranwachsen, bis sie ausreichend kräftig sind, um den Winter im Freiland zu überstehen. So gilt es, in den ersten Jahren einen sicheren Platz zum Überwintern bereit zu stellen. Besonders robust sind junge Pflanzen im Übrigen vor allem, wenn sie nicht importiert sind, sondern in der Region aufgezogen wurden. So können sie sich von Beginn an das örtliche Klima gewöhnen.

Kübelpflanzen, die im Freien überwintern, schützt du am besten mit einer winterfesten Verpackung des Topfes aus Noppenfolie und Kokosmatten. Gegen Kälte von unten hilft eine Styroporplatte unter dem Topf. Eine dicke Isolierschicht aus Luftpolsterfolie hingegen ist nur an extrem kalten Wintertagen empfehlenswert. In diesem Treibhausklima bilden sich schnell Fäulnis und Pilzkrankheiten aus.
Auch im Winter benötigen die Pflanzen ausreichend Bewässerung. Gegossen werden sollte jedoch nur an frostfreien Tagen, damit die Pflanzen durch die gefrierende Nässe keinerlei Schaden nehmen.


Der Anbau tropischer Pflanzen im eigenen Garten ist nicht immer ganz einfach. Gelingt dir diese kleine Herausforderung, wirst du allerdings mit einem außergewöhnlichen Paradies belohnt, das bei jedem Gartenaufenthalt einen Hauch von Urlaubsfeeling versprüht. Allerdings sollten auch immer einige heimische Gewächse angepflanzt werden, da nur diese regionalen Tierarten ausreichend Nahrung und Nistmöglichkeiten bieten.