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Muss ich das Begrenzungskabel unterirdisch verlegen?

08.05.2023
Bei den meisten Mährobotern ist das Verlegen des Begrenzungskabels Voraussetzung für die erste Inbetriebnahme. Das unterirdische Verlegen ist etwas aufwendiger als das oberirdische. Daher fragen sich viele Hobbygärtner:innen: Muss ich das Begrenzungskabel wirklich unterirdisch verlegen?

Die überwiegende Mehrheit der Rasenroboter navigiert mithilfe des Begrenzungskabels. Dieses teilt dem Mähroboter über ein Signal mit, welche Flächen gemäht werden sollen und welche nicht. Das Verlegen des Kabels ist damit der wichtigste Schritt vor der ersten Inbetriebnahme. Für viele Erstbesitzer:innen eines Rasenroboters stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob sich die Mühe wirklich lohnt, das Kabel unterirdisch zu verlegen – oder ob einfach auch die oberirdische Variante ausreicht.

Das Verlegen des Begrenzungsdrahtes ist wohl einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zum funktionierenden Rasenrobotereinsatz, sofern es sich um keinen Mähroboter mit Grassensor handelt. Hier dient das Kabel als Signalgeber für das Gerät, sodass klar ist, welche Flächen der Roboter befahren soll und welche No-go-Areas sind, in denen mehr Schaden als Nutzen entstehen würde. Denn landet der Mähroboter im Beet oder fällt in den Gartenteich, ist der Ärger groß. Entsprechend müssen zuerst die Hindernisse markiert werden, die der Mähroboter nicht aufgrund natürlicher Barrieren erkennen kann.

Verlegen ist allerdings nicht gleich Verlegen – es gibt zwei unterschiedliche Methoden mit jeweils einigen Vor- und Nachteilen. Die oberirdische Variante ist deutlich einfacher und schneller, allerdings auch anfälliger für Beschädigungen. Doch man muss das Begrenzungskabel keineswegs unterirdisch verlegen. Manchmal bietet es sich dennoch einfach an, da der zusätzliche Aufwand auch einige Vorteile mit sich bringt.

FUNKTIONSWEISE DES BEGRENZUNGSDRAHTES

Der Begrenzungsdraht wird an der Ladestation fixiert und einmal komplett um die Rasenfläche gelegt bevor er erneut an der Ladestation ankommt. Diese sendet ein schwaches, für den Mähroboter jedoch wahrnehmbares elektrisches Signal durch das Kabel, das ein Magnetfeld erzeugt und dem Mähroboter als Orientierung für die Navigation dient. Damit dies einwandfrei funktioniert, sind vor allem zwei Aspekte wichtig:

  • Der Begrenzungsdraht darf nicht beschädigt sein.
  • Die Maximallänge der Herstellervorgabe darf nichtüberschritten werden.

SCHNELLSTART MIT EINFACHER INSTALLATION

Die Inbetriebnahme eines Mähroboters an sich ist denkbar einfach. Sie platzieren dazu einfach die Ladestation an einem geeigneten Ort im Garten und schließen diese an das Stromnetz an, verlegen den Begrenzungsdraht rund um die Rasenfläche und nutzen die Schnellinstallation Ihres Rasenroboters, die beispielsweise die Mähzeiten definiert. Schon kann die erste Erkundungsfahrt beginnen.

Dabei ist das Verlegen des Begrenzungskabel wohl die zeitintensivste der Aufgaben, die Ihnen vor der ersten Testfahrt bevorsteht. Hier haben Sie zwei unterschiedliche Möglichkeiten:

  • das oberirdische Verlegen des Begrenzungsdrahtes
  • das unterirdische Verlegen des Begrenzungsdrahtes

WANN SICH DAS OBERIRDISCHE VERLEGEN DES BEGRENZUNGSKABEL ANBIETET

Das oberirdische Verlegen des Begrenzungsdrahtes ist zweifelsohne die einfachere Variante. Sie legen den Draht dazu einfach einmal rund um die Rasenfläche beziehungsweise binden auch Beete und andere Hindernisse von außen mit ein und befestigen den Draht einfach im durch den Hersteller angegebenen Abstand entlang der Rasenkante mit Rasennägeln.

Vorteile des oberirischen Verlegens des Begrenzungsdrahtes

Das bringt zunächst den klaren Vorteil mit sich, dass sich Fehler schnell beheben lassen und Sie Veränderungen des Grundrisses, die sich beispielsweise bei der Umgestaltung des Gartens ergeben, recht schnell vollziehen können.

Stellen Sie nach dem ersten Verlegen fest, dass es eines Nachjustierens an den Rasenkanten bedarf, weil die Abstände vielleicht nicht korrekt sind und der Aufwand für Nacharbeiten daher groß ist, lässt sich der Begrenzungsdraht vergleichsweise einfach verschieben.

Nachteile des oberirdischen Verlegens

Allerdings ist das Begrenzungskabel bei einer oberirdischen Verlegung auch dauerhaft äußeren Einflüssen wie Regen, Eis und Schnee ausgesetzt. Die Gefahr der Korrosion und Verwitterung ist damit ungleich höher als bei der unterirdischen Verlegung. Mit der Zeit kann der Draht porös werden und zum Brechen neigen. In diesem Fall hilft nur das Reparieren – das bei einer oberirdischen Verlegung allerdings vergleichsweise einfach ist.

Gleichzeitig birgt auch ein ordnungsgemäß straff verlegtes Kabel die Gefahr, bei Gartenarbeiten wie dem Vertikutieren oder Umgraben der Beete beschädigt zu werden. Die Messer des Vertikutierers oder ein unbedachter Spatenstich durchtrennen das Kabel mühelos, sodass hier stets Vorsicht geboten ist. Andere Belastungen wie beispielsweise durch die Traktionsräder oder auch die Messer eines Rasenroboters hingegen stellen kein Problem für den Begrenzungsdraht dar, wenn das Kabel ordnungsgemäß verlegt ist.

Ein Nachteil, der sich allerdings nur in den ersten Wochen nach dem Verlegen offenbart, ist die Sichtbarkeit. Es braucht einige Zeit, bis der Rasen den Draht überdeckt und er soweit eingewachsen ist, dass er das optische Erscheinungsbild des Gartens nicht mehr stört.

DAS UNTERIRDISCHE VERLEGEN VON BEGRENZUNGSDRAHT

Unstrittig ist wohl, dass ein Kabel, das unter der Erde liegt, weniger von Witterungseinflüssen betroffen ist. Damit stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, das Kabel grundsätzlich unterirdisch zu verlegen.

Vorteile des unterirdischen Verlegens

Ein Vorteil ist neben des geringeren Risikos von Beschädigungen durch Wind und Wetter wohl auch, dass es im Boden unsichtbar ist – was die Gefahr einer Beschädigung durch den Vertikutierer oder andere Gartengeräte deutlich reduziert. So können Sie Gartenarbeiten bedenkenlos durchführen, ohne sich permanent Gedanken um den Begrenzungsdraht zu machen.

Ein weiterer Vorteil ist natürlich das unauffällige Erscheinungsbild. Das Kabel ist auch bei gepflasterten Passagen unsichtbar, da Sie dieses einfach unter den Steinen entlangführen können. Die meisten Kabel senden ihr Signal problemlos bis zu einer Verlegetiefe von 20 Zentimetern.

Nachteile des unterirdischen Verlegens

Die Nachteile des unterirdischen Verlegens liegen klar auf der Hand. Ist der Draht einmal verlegt, gestaltet sich eine Veränderung der Gartengestaltung als vergleichsweise kompliziert, da das Kabel jedes Mal wieder ausgegraben werden muss. Das erschwert im Falle von Störungen auch die Fehlersuche, wenn das Kabel dazu wieder freigelegt werden muss. Brüche lassen sich nicht einfach augenscheinlich erkennen, sondern es bedarf stets eines Hilfsmittels, um die Signalstörung zu lokalisieren.

Und natürlich ist auch das Verlegen selbst aufwendiger, da zuerst eine etwa 4 cm tiefe Schneise für den Draht hergestellt werden muss. Das funktioniert in der Regel mit einem Rasenkantenstecher ganz gut. Aber auch unkonventionelle Methoden wie ausgediente Winkelschleifer und Kettensägen eignen sich, um die Furche zu ziehen. Wer sich die Mühe nicht selbst machen will, jedoch nicht auf den Komfort der unterirdischen Verlegung verzichten möchte, beauftragt dafür eine Fachfirma, die den Graben für das Kabel mit Maschinen erstellen. In jedem Fall sollte die Schneise gleichmäßig tief verlegt sein, da die Kantenfahrt andernfalls etwas ungenauer als beim oberirdischen Verlegen ist.

BEGRENZUNGSDRAHT VERLEGEN – DAS IST ZU BEACHTEN

Sowohl beim unterirdischen als auch oberirdischen Verlegen sollte der Draht stramm gespannt sein. Er darf sich an keiner Stelle kreuzen, da es ansonsten zu Signalstörungen kommt und beim Mähroboter zur Orientierungslosigkeit führt. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie Beete und Co. in der Rasenmitte in die Induktionsschleife einbinden, bei denen der Draht von der Außenkante in die Rasenmitte und zurückgeführt wird.

Schließlich ist es wichtig, die Abstände zur Rasenkante und Mauern entsprechend der Herstellerangaben einzuhalten, um einerseits Nacharbeiten an den Rasenkanten möglichst gering zu halten, andererseits zu verhindern, dass es zu Beschädigungen des Mähroboters kommt.

Auch beim unterirdischen Verlegen empfiehlt es sich, den Draht zunächst oberirdisch zu verlegen und eine Testphase abzuwarten. Funktioniert der Mähroboter ordnungsgemäß und erzielt an den Rasenkanten die gewünschten Ergebnisse, erstellen Sie nach 2-3 Wochen die Furche und verlagern den Draht unter die Erdoberfläche.

BEGRENZUNGSDRAHT BEI ROLLRASEN UNTERIRDISCH VERLEGEN?

Die Verlockung scheint groß, den Draht einfach beim Verlegen des Rollrasens unter den Rasen zu legen. Das birgt allerdings ein größeres Risiko mit sich, da Sie die Funktionalität des Kabels erst testen können, wenn der Rasen liegt. Und das wiederum bedeutet, dass sich die Behebung von Fehlern als aufwendig gestalten kann.

Es erscheint durchaus sinnvoll, den Draht zunächst oberirdisch zu verlegen und den Mähroboter zu starten. So lassen sich Probleme in den ersten Tagen und Wochen noch erkennen. Nach dem Verlegen des Rollrasens haben Sie immerhin noch etwa 3 Wochen Zeit, um den Begrenzungsdraht darunter zu schieben. Erst dann ist die Verwurzelung zu stark dafür. 

Alternativ zum Unterschieben funktioniert das unterirdische Verlegen des Drahtes genauso wie bei jedem anderen Rasen auch über das Graben einer kleinen Schneise, in die Sie den Draht einfach hineinlegen – ganz unabhängig vom Verlegezeitpunkt des Rasens und der Anschaffung eines Rasenroboters.

Bevorzugen Sie allerdings die oberirdische Variante, ist diese bei Rollrasen wie bei jedem anderen Rasen auch genauso gut möglich.

VOR- UND NACHTEILE DER VERLEGUNGSARTEN IM VERGLEICH

Sowohl das oberirdische als auch das unterirdische Verlegen des Begrenzungsdrahtes hat Vor- und Nachteile.

Vorteile des oberirdischen Verlegens

Vorteile des unterirdischen Verlegens

  • einfaches und schnelles Verlegen
  • Veränderungen bei der Gartengestaltung lassen sich einfach durchführen
  • Reparaturen sind einfacher, da sich ein Kabelbruch optisch schnell erkennen lässt
  • Draht verschwindet sofort beim Verlegen optisch aus dem Gesamtbild
  • keine Beschädigungen durch Vertikutierer & Co.
  • keine Abnutzung durch Witterungseinflüsse

Nachteile des oberirdischen Verlegens

Nachteile des unterirdischen Verlegens

  • Witterungseinflüsse
  • Gefahr der Beschädigung durch Vertikutierer & Co.
  • in den ersten Wochen optisch störend
  • Verlegen ist zeitintensiver
  • Fehlerbehebung ist komplizierter
  • eine Veränderung der Gartengestaltung ist aufwendig

WANN EMPFIEHLT SICH DAS UNTERIRDISCHE VERLEGEN?

Für diese Frage gibt es keine Antwort wie für eingangs gestellte Frage. Es lässt sich schlichtweg nicht pauschal beantworten, ob die ober- oder unterirdische Verlegung besser ist.  Eine ideale Lösung ist sie sicherlich für Gärtner*innen, die ein unauffälliges Gesamtbild bevorzugen und dabei wissen, dass die Gartengestaltung für die kommenden Jahre abgeschlossen ist. Um sicherzugehen, dass der Mähroboter einwandfrei funktioniert, bietet sich zudem zunächst das oberirdische Verlegen an. Das ist zwar mit einem doppelten Aufwand verbunden, reduziert das Fehlerpotenzial im Anschluss allerdings deutlich. Wer die Mühe des eigenen Verlegens scheut, kann dabei auf einen professionellen Dienst zurückgreifen, der die Arbeit übernimmt.

Auch Rasenbesitzer*innen, die das Grün regelmäßig vertikutieren, fahren mit der unterirdischen Verlegung besser. Schließlich bedarf es keiner Rücksichtnahme mehr auf den Draht, der durch Gartengeräte schnell versehentlich durchtrennt ist.

Umgekehrt empfiehlt sich die oberirdische Verlegung eher für Menschen, die gern flexibel bleiben möchten und sowohl die einfache Verlegung als auch die schnelle Fehlersuche bevorzugen. Schließlich sind etwaige Reparaturen dank wetterfester Klemmen schnell erledigt und auch die optische Beeinträchtigung eines harmonischen Gesamtbildes im Garten ist bereits nach wenigen Wochen gegeben.