Kleines 1x1 der Gartengestaltung

26.07.2019
Einen harmonisch wirkenden Garten erreicht man in der Regel nicht durch ein wildes Sammelsurium von Pflanzen, die planlos in zufällig angeordnete Beete gesetzt sind. Bei der Gartengestaltung ist zunächst ein kühler Kopf und etwas Struktur gefragt, damit der Garten am Ende auch wirklich zu einer grünen Wohlfühloase wird.

Einen harmonisch wirkenden Garten erreicht man in der Regel nicht durch ein wildes Sammelsurium von Pflanzen, die planlos in zufällig angeordnete Beete gesetzt sind. Bei der Gartengestaltung ist zunächst ein kühler Kopf und etwas Struktur gefragt, damit der Garten am Ende auch wirklich zu einer grünen Wohlfühloase wird.


Vom Großen zum Kleinen


Es nützt nichts, sich direkt am Anfang in Details zu verlieren. Ganz egal, ob du ein einzelnes Beet oder den ganzen Garten neu gestaltest: Beginne mit großen Pflanzen wie Bäumen, ausladenden Sträuchern und Gruppen kleinerer Gehölze, die dem Garten eine räumliche Tiefe verleihen, bevor du einzelne Stauden und Dekoelemente planst. Behalte bei der Planung stets im Auge, dass die Pflanzen im Lauf der Jahre noch wachsen und gib ihnen ausreichend Raum dafür. Erst nachdem du festgelegt hast, wo die großen Pflanzen platziert sind, kommen die Beete an die Reihe.


Themenwahl und Farbakzente


Du kannst dein Gartenthema dabei einem Stil zuordnen – der Bauerngarten wuchert farbenfroh, der Garten im Shabby-Stil ist in gedeckten Pastelltönen gehalten, das moderne Konzept konzentriert sich hingegen vielleicht auf klare Formen und den Kontrast von Beton und Grün. Oder du konzentrierst dich auf Farben, Höhen, Eigenschaften oder der Verwendung nach Zier- und Nutzpflanzen.

Nicht alle Blütenfarben harmonieren miteinander, sodass du dir ein stimmiges Farbkonzept überlegen solltest. Gleichzeitig stellt jede Pflanze individuelle Ansprüche an den Standort. Bodendecker und niedrige Stauden setzt du tendenziell an den Beetrand, höhere Gewächse eher nach hinten. Und dann sind da noch die unterschiedlichen Blütezeiten: Schließlich soll nicht der komplette Garten innerhalb von wenigen Wochen blühen und den Rest des Sommers ausschließlich Grün sein. So sehr diese Planung nach einer Herkulesaufgabe klingen mag – für ein stimmiges Gesamtkonzept ist dieser Schritt mitentscheidend.

      


Eine optische Einheit schaffen


Besonders harmonisch wirkt der Garten, wenn er sich optisch nahtlos an das Haus anfügt. Das erreichst du durch aufeinander abgestimmte Materialien von Fassade, Terrassenbelag und Wegeführung. Für fließende Übergänge kann zum Beispiel auch eine Begrünung der Fassade sorgen oder Beete, die direkt bis an die Hauswand heranführen. Hohe Sträucher und Stauden bieten außerdem einen Sichtschutz für die Terrasse – sofern dieser überhaupt gewünscht ist. Vielleicht bietet es sich ja auch an, dass du von der Terrasse aus einen herrlichen Blick auf den Garten hast und es gar keine Nachbarn gibt, deren Blicke stören könnten.


Nicht alle Details preisgeben


Manch einer bevorzugt einen Garten, dessen klar strukturierte, kaum von Beeten unterbrochene Rasenfläche mit einem Blick von der Terrasse aus überschaubar ist. Viel reizvoller ist allerdings, wenn es kleine Ecken und Nischen gibt, die erst beim Gang durch den Garten erforscht werden – die Sitzecke in einer Nische aus rankenden Kletterrosen, die Hängematte zwischen den Bäumen oder das verwunschen wirkende Gartenhaus inmitten ausladender Stauden.

Die Gartengestaltung ist also ein gekonntes Spiel mit Sichtachsen und dem genauen Gegenteil. Verschlungene Pfade und hohe Sträucher versperren die Sicht auf dahinter liegende Details, gleichzeitig ziehen kleine Brunnen, Dekoelemente oder markante Pflanzen die Blicke auf sich.


Räume gestalten


Ein Garten lebt von unterschiedlichen Räumen. Nichts ist langweiliger als eine eintönige durchgängige Rasenfläche ohne optische Reize. Zunächst stehen für die Gliederung des Gartens natürlich die Klassiker zur Verfügung – Hecken, Rankgitter und Stauden. Doch auch Materialwechsel im Boden gliedern Räume und schaffen reizvolle Akzente für das Auge. Mit Rasensteinen kannst du Beete klar strukturieren und nicht nur viereckige, sondern auch mehrwinklige oder runde Formen anlegen. Nahtlose Übergänge von der Rasenfläche zu Kiesbelag schaffen ebenfalls einen interessanten Kontrast. Und sogar die Pflastersteine unter der Sitzecke bilden einen eigenen Raum, der sich von der Umgebung abgrenzt.


Erlebnisräume schaffen


Die Sitzecke auf der Terrasse ist schön und gut. Reizvoll sind allerdings weitere Räume, die die Möglichkeit bieten, deinen Garten zu erkunden und zu genießen. Wie wäre es mit einer kleinen Bank am Gartenteich, von der aus du das Treiben im Wasser beobachten kannst? Eine Hängematte, die durch ihre komplett neue Perspektive auf den Garten zu gänzlich neuen Gedanken anregt? Oder vielleicht einer versteckten Sitzgarnitur, an der du das Sonntagsfrühstück inmitten blühender Stauden genießen kannst? Erlebnisräume bieten neue Reize und steigern die Lust, den eigenen Garten immer wieder aufs Neue zu erkunden.