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Honig aus dem eigenen Garten

01.06.2019
Was früher als Rentnerhobby verschrien war, kommt immer mehr in Mode: Immer häufiger schaffen sich Hobbygärtner ihr eigenes Bienenvolk für den Garten an – Mehr als 100.000 Hobbyimker sind inzwischen im Imkerbund registriert. Kein Wunder, liegt der Honigkonsum der Deutschen im weltweiten Vergleich doch auf den vorderen Plätzen.

Was früher als Rentnerhobby verschrien war, kommt immer mehr in Mode: Immer häufiger schaffen sich Hobbygärtner ihr eigenes Bienenvolk für den Garten an – Mehr als 100.000 Hobbyimker sind inzwischen im Imkerbund registriert. Kein Wunder, liegt der Honigkonsum der Deutschen im weltweiten Vergleich doch auf den vorderen Plätzen.


Der Start in das Imkern


Rechtliche Einschränkungen gibt es keine, sodass der Start in das Imkern einfach ist. Natürlich ist es ratsam zu klären, ob man eine Allergie gegen Bienenstiche hat. Auch schadet es nicht, sich in einem Imkerkurs vorab über die Grundregeln des Imkerns zu informieren. Hier lernt man das Wichtigste zu Bienenhaltung, Ausrüstung, Pflege und natürlich die Honigernte. Dann kann es aber auch schon losgehen und du brauchst das Bienenvolk nur noch beim zuständigen Veterinäramt anzumelden.


Natürlich bedarf es für den erfolgreichen Start auch einer Grundausrüstung. Zum einen ist da das Bienenvolk, das es bei anerkannten Züchtern, dem Imkerverein und auch Imkern zu erwerben gibt. Daneben brauchst du

  • Bienenkörbe (Magazine) mit zugehörigen Rähmchen
  • Arbeitsgeräte
  • Schutzkleidung aus Imkerhut, Tunika, Handschuhen und Utensilien wie einer Imkerpfeife

Empfehlungen zufolge startet man mit mindestens zwei Völkern. Für fünf Völker und die Grundausrüstung kannst du etwa 2.000 Euro für die Erstanschaffung berechnen. Als Zeitaufwand solltest du minimal 6 Stunden pro Jahr einplanen. Die meisten Imker verbringen aber natürlich wesentlich mit Zeit mit dem Hobby.


Der geeignete Standort für das Bienenvolk


Bienen bevorzugen einen möglichst ruhigen, sonnigen, trockenen und windgeschützten Standort. Zum Nachbarn hält man am besten etwa fünf Meter Abstand und vermeidet, dass die Flugschneise über dessen Grundstück führt. Dabei bleibt das Imkern keineswegs auf große Grundstücke auf dem Land beschränkt. Gerade in Städten boomt die Bienenzucht, da Bienen hier ausreichend Nahrung finden.


Die Honigernte aus dem eigenen Garten


Bienen sind neben Hummeln die Hauptakteure beim Bestäuben von Pflanzen. Gerade für Besitzer von Obstbäumen und anderen Nutzpflanzen ist ein Bienenvolk also äußerst praktisch für eine reichhaltige Ernte.


Die Bienen sind dabei schon ab 10°C aktiv und sammeln zwischen März und Oktober Blütenpollen ein, die sie im Bienenstock zu Honig weiterverarbeiten. Die Honigernte kann für den Imker dabei bis zu zweimal jährlich erfolgen: im Frühsommer (Mai / Juni) und im Spätsommer (Juli / August). Allerdings ist die doppelte Ernte umstritten, sodass einige Imker Honig nur im Juli ernten.


Für die Ernte schleuderst du die vollen Honigwaben. Jedes Bienenvolk produziert dabei um die 10 kg Honig. Als nützliches Nebenprodukt entsteht dann das Wachs. Damit die Bienen im Winter nicht verhungern, lässt du etwa 20 Prozent als Wintervorrat übrig. Die Anschaffung von eigenen Honigschleudern lohnt sich meist nur dann, wenn du viele Völker besitzt. Ansonsten verleiht der nächstgelegene Imkerverein sicherlich auch Schleudern, die du dir für die jährlich einmalige Aktion ausleihen kannst.


Woran erkennt man guten Honig?


Um wirklich herauszufinden, wie hochwertig Honig ist, benötigt man eigentlich eine Laboranalyse. Rein äußerlich kannst du guten von weniger gutem Honig kaum unterscheiden, da die chemische Zusammensetzung von Zucker, Vitaminen, Enzymen und anderen Mikroelementen Einfluss auf die Qualität hat.


Dabei ist kein Honig wie der andere. Insgesamt setzt sich ein Honig aus bis zu 240 unterschiedlichen Substanzen zusammen, deren Zusammensetzung je nach den zugrundeliegenden Blütenpollen variiert. Allen gemein ist lediglich die antibakterielle Wirkung durch das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal – das allerdings auch in unterschiedlicher Konzentration vorhanden ist. Ob qualitativ hochwertig oder nicht – gesund ist Honig allemal. Erst recht, wenn er aus dem eigenen Garten stammt.


Der Start in das Imkern ist einfach. Hast du dir erstmal die Grundausrüstung angeschafft, sind die Bienen sehr pflegeleicht und der Zeitaufwand gering. Damit spricht im Prinzip nichts gegen das eigene Bienenvolk im Garten – ganz im Gegenteil tust du damit nicht nur etwas Gutes für eine reichhaltige Ernte und die Umwelt, sondern profitierst noch durch den eigenen Honig von den Bienen.